Viel Polemik bis hin zu Hass wirbeln gerade die folgenden zwei Videos auf, die einen Schulbus (einmal aus dem Bus heraus und einmal von den Bus von vorn betrachtet) zeigen, der durch flutendes Wasser nahe des Spring Valley County Parks in York County, Pennsilvania, USA fährt.
Kein Fake, alles echt, sagt der York Daily Record, der auch mit Bildern belegt, dass der Straßenabschnitt später gesperrt wurde.
Der beim Durham School Service beschäftigte Fahrer des Busses, der bis vor ein paar Tagen Schüler der York County School of Technology transportierte, tut dies nun nicht mehr. Das ist die Aussage. Ob er wirklich seine Anstellung verloren hat, bleibt damit unklar.
Warum nun eigentlich das ganze Drama?
Es ist doch nichts passiert und alles gut ausgegangen.
Das Problem ist, dass viele Menschen die Kraft und Gefahr flutenden Wassers unterschätzen. Bereits eine erstaunlich geringe Anzahl an Zentimetern Tiefe flutenden Wassers kann einen stehenden, erwachsenen Menschen um- und mit sich reißen.
Außerdem kann die Flut ganz plötzlich Baumstämme und größere Dinge gegen ein Fahrzeug krachen lassen.
Und dann ist da noch ein wichtiger Punkt, den wahrscheinlich jeder kennt, der schon einmal durch stehendes oder fließendes undurchsichtiges Wasser gefahren ist:
Image Credit: geo.de
Man weiß nie, wie der Boden unter dem Wasser aussieht. Und gerade bei Fluten werden oft ganze Straßenteile weggespült und große Löcher können entstehen.
Hat der Fahrer die alleinige Schuld?
Als letzter Entscheidungsträger: Ja.
Als letztes Glied einer Kette: Nein.
Zuerst einmal hätte diese Straße zum Zeitpunkt der Videoaufnahmen längst gesperrt sein müssen, was Aufgabe der lokalen Behörden ist. Diese konnte wegen einer Unzahl an Fluten an jenem 7. September nicht alle Gefahrenherde gleichzeitig in Angriff nehmen. Bei der Route 216 in Springfield Township, auf der der Vorfall stattfand, dauerte es etwas länger.
Dann muss von der Betreiberfirma des Busses die Rede sein. Die nationalen und lokalen meteorologischen Dienste hatten für jenen Tag definitiv Flutwarnung für die Region ausgegeben und sämtliche US-Medien waren, um es themenbezogen auszudrücken, überflutet von diesbezüglichen Meldungen. Da gehört eine Firmenbesprechung einberufen, bei der den Fahrern klare Anweisungen gegeben werden: "Fahren Sie niemals durch flutendes Wasser! Vergessen Sie in einem solchen Moment Ihren Fahrplan! Lieber die Kids unpünktlich zu Hause als weinende Eltern am Krankenhausbett oder im Extremfall am Grab!"
Ob eine Entlassung des Fahrers nun die richtige Maßnahme wäre, wagen wir zu bezweifeln. Sicherlich beruhigt man damit einige Gemüter, aber glaubt ernsthaft jemand, dass der betroffene Fahrer in seinem Leben noch einmal eine ähnlich gefährliche Entscheidung treffen wird?
Fraglos ist der veranstaltete Wirbel um diese Situation von Nutzen.
Wie wir so gern ständig wiederholen: Aufklärung, Sensibilisierung, Vorbeugung.
Vielleicht beeilt sich die nächste betroffene Behörde etwas mehr dabei, Straßen zu sperren.
Vielleicht setzt die nächste potenziell betroffene Busfirma eine Versammlung an, bevor sie ihre Fahrer auf die Reise schickt.
Und vielleicht lernt auch der eine oder andere Fahrer - jede Art von Fahrer - ein wenig aus dieser Situation. Aber bitte nicht die falsche Schlussfolgerung ziehend: "Ist ja nichts passiert, also kann ich beim nächsten Mal auch ..... ."
Die aktuellsten Erdbeben weltweit (2,5+)
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Die Videos, die einen Schulbusfahrer in York County, Pennsylvania, vielleicht seinen Job kosteten
Three and a half Storms (NASA-Satellitenfoto Katia, Lee, Maria & Nate)
Image: dreieinhalb Stürme im Atlantik
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Der Goes-13-Satellit der NOAA hat heute dieses Foto aufgenommen, auf dem Hurrikan KATIA, die Tropischen Stürme MARIA und NATE und die Überreste des Tropischen Sturms LEE zu sehen sind.
Wobei Letztere aktuell das eigentliche Problem darstellen, da sie im Osten der USA für Rekord-Überschwemmungen sorgen.
>>> Foto groß sehen
Labels: 2011, Hurrikanfotos, Hurrikansaison 2011, Katia, Lee, Maria, NASA, Nate, September, Sturmflut Hochwasser Überschwemmung
Das Wort zum Donnerstag, 8. September 2011 - Bittere Ironie
Image: Prognose Verlauf KATIA, MARIA und NATE vom 7. September 2011
Credit: NOAA / Google
Die Hurrikan-Hochsaison 2011 steht bisher ganz im Zeichen der USA. Nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika seit Hurrikan IKE im Jahre 2008 relativ glimpflich davongekommen waren, stehen sie - genauer gesagt der Osten des Landes - jetzt unter Dauerbeschuss. Die Munition wird dabei in mm Niederschlag und km/h Windgeschwindigkeit gemessen.
Das Drama begann mit Hurrikan IRENE, der vor etwas mehr als einer Woche im Prinzip - direkt oder indirekt - die komplette Ostküste der USA abklapperte und für in irgendeiner Währung ausgedrückt irrsinnige Materialschäden sorgte, die bis jetzt nur geschätzt werden können. IRENE forderte auch eine ganze Reihe an menschlichen Todesopfern.
Dann bildete sich am 2. September der Tropische Sturm LEE im Golf von Mexiko und zog .... über den Osten der USA. Von Beginn an verursachte LEE, angefangen in Louisiana, Mississippi und Alabama, für Überflutungen. Dabei war weder LEE ein starker Sturm noch ein langlebiger Sturm. Seine Überbleibsel waren und sind es, die neben Tennessee, Kentucky und Ohio dann auch viele Orte in den Küstenstaaten Georgia, South Carolina, North Carolina, Virginia, Maryland, Delaware und Pennsylvania überfluteten. Ganz aktuell beginnen die Meldungen der steigenden Flusspegel aus New York und New Jersey. Begleitet wurden die Überreste LEEs dabei aufgrund bestimmter Eigenschaften des Systems auch noch von so einigen der gefährlichen Tornados.
Und dann war da Texas. Bereits bevor LEE loslegte, lechzten die texanische Erde ihre Bewohner bereits nach H2O. Nach den ersten Vorhersagen, welchen Weg LEE nehmen würde, keimte Hoffnung auf. Eine Hoffnung die nicht erfüllt werden sollte.
Image: Louisiana und Texas, Wasser und Feuer
Credit: NASA
Dann begann es zu brennen in Texas, was nach einer so langen Trockenphase irgendwann unvermeidlich ist. Wie nahe kurzzeitig Wasser und Feuer beieinander waren, zeigt das vom NASA-Aqua-Satelliten aufgenommene Bild links. Und es brennt weiter in Texas, während die Erde an der Ostküste das Wasser längst nicht mehr aufnehmen kann.
LEE kam von links unten, gleichzeitig näherte sich in den letzten Tagen KATIA von rechts unten. Nicht auszudenken, wenn auch sie noch ihre Ladung über den Küstenstaaten abgeladen hätte. Es sieht glücklicherweise so aus, als würde sie die auf dem Bild ganz oben prognostizierte Zugbahn einhalten. Auf jeden Fall zeigt der Satelliten-Live-Stream, dass der Schwenk in nördliche Richtung vollzogen ist.
Damit ist die Gefahr für die gepeinigte US-Ostküste aber noch nicht gebannt. Denn MARIA ist sozusagen in KATIAs Fußstapfen unterwegs. Es wird zwar noch ein paar Tage dauern, bis sie den USA nahe kommen könnte, aber es sieht im Moment auf jeden Fall danach aus, dass sie der US-Ostküste nahe kommen könnte. (Anmerkung: Auf den nördlichen Kleinen Antillen wurde gerade "Sturmbeobachtung" aktiviert.)
Springen wir nun zurück in den Golf von Mexiko, wo sich heute NATE auf den Weg machte. Aufgrund mehrerer Umstände ganz schwierig vorherzusagen (Position, ein System über Mexiko etc.) kamen zuerst zwei Wege in Frage. In die Augen der Texaner möchten wir nicht zu blicken gezwungen gewesen sein, als diese bekannt wurden. Es hieß: Wieder nach Louisiana (und dann??!!) oder nach links über Mexiko. Das System über Mexiko scheint den Weg nach Louisiana verbaut zu haben und nun erwartet man NATE ab Montag/Dienstag kommender Woche als Hurrikan an der mexikanischen Golfküste.
So grausam kann die Natur sein.
Wo man nun wirklich kein Wasser mehr benötigt, kommt mehr und mehr.
Und diejenigen, die es verzweifelt brauchen, werden ignoriert.
Wasser löscht neben Durst auch Feuer - und Feuer lässt Wasser verdunsten.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass Texas es mit einer Anzeige in der "East Coast Tribune" versucht:
"Tausche Flächenbrand gegen Tropischen Sturm."
Labels: Das Wort zum, Katia, Lee, Louisiana, Maria, Nate, Texas, US-Ostküste Eastcoast, USA
Die kurz gefasste Situation im Atlantik am 7. September 2011 nachmittags
Image: Satellitenbild Atlantik vom 7. September 2011 nachmittags
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Achtung! Die eingezeichneten Linien geben nur den ungefähren erwarteten Verlauf der einzelnen Systeme dar und sind nicht als exakte Prognose zu verwenden!
KATIA scheint nun endlich die Kurve zu kriegen. Bis vor Kurzem hatten einige Experten noch leise Zweifel daran und dann hätte es schlimm ausgesehen für den Osten der USA. Denn das ganz große Thema sind im Moment weder KATIA noch MARIA, sondern die Überbleibsel der Tropischen Sturms LEE, die gerade Maryland, Pennsylvania, Virginia und andere Staaten im Nordosten der USA überfluten. Bei Accuweather sammelt man: aktuelle Fotos und Videos.
Bei MARIA und dem Tiefdruckgebiet im Golf von Mexiko gibt es nicht viel Neues zu berichten, außer dass Letzteres jetzt eine Wahrscheinlichkeit von 70% zugeschrieben wird, innerhalb von 48 Stunden zu einem Tropischen Zyklon zu werden.
Gesamtsituation Atlantik und Pazifik vom 5. September 2011 - Was kommt nach LEE und KATIA?
Image: Satellitenbild Überblick aktive Systeme Atlantik vom 5. September 2011
Credit: weather.com
Wie stellt sich die aktuelle Sturm-und-Hurrikan-Situation diese Woche dar?
ATLANTIK:
LEE ist von unserer Seite praktisch abgehandelt.
KATIA haben wir gerade besprochen.
Dann sehen wir auf dem Bild oben aber noch zwei weitere Gebiete, auf die wir schon einmal unser Augenmerk richten können. Das Oberflächen-Tief wird in den Abhandlungen des NHC der NOAA noch ignoriert, aber das System unten rechts auf der Abbildung scheint gute Voraussetzungen zu besitzen, sich zu entwickeln. Für die Bildung eines Tropischen Zyklons in den kommenden 48 Stunden wird die Wahrscheinlichkeit allerdings momentan nur mit 20% angegeben.
Der nächste Tropische Sturm im Atlantik bekommt den Namen MARIA.
PAZIFIK:
Nach rekordverdächtigem Start früh in der Saison 2011 ist es im Pazifik seit einiger Zeit recht pazifisch ruhig. Auch in diesem Moment gibt es keine Anzeichen von Entwicklung eines Sturms.
Der nächste Tropische Sturm im Pazifik bekommt den Namen HILARY.
Labels: 2011, Atlantik, Hilary, Hurrikansaison 2011, Katia, Lee, Maria, Pazifik, September, Vorhersage Forecast Prognose
KATIA wird zum Bumerang - LEEs Reste erzeugen Flut und Tornados
Image: Satellitenbild Hurrikan KATIA am 5. September 2011 morgens
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Obwohl LEE kein Sturm mehr ist, sorgen seine Reste noch für ordentlich Aufregung. Eine Menge Tornado-Warnungen gab es gestern und wird es auch heute noch geben. Und auf dem kleinen Bild links sehen wir, wie es LEE auseinandergerissen hat und wo überall mit starken Regenfällen gerechnet werden muss.
Image: Satellitenbild KATIA und Reste von LEE vom 5. September 2011 morgens
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
KATIA verhält sich momentan relativ konstant. Die starke Intensivierung vom gestrigen Vormittag hat sich nicht fortgesetzt und somit bleibt KATIA ein Hurrikan der Kategorie 2. Ihr Kern befindet sich jetzt etwa 645 km nördlich der nördlichen Leeward-Islands und 975 km süd-südöstlich von Bermuda. Der minimale Zentraldruck ist etwas gestiegen auf 972 mBar und KATIA bewegt sich mit 19 km/h nach Nordwest.
Image: Prognose Verlauf Hurrikan KATIA vom 5. September 2011 morgens
Credit: NOAA
Bald allerdings soll es eine Rechtsdrift geben, die KATIA am Ende nicht nur Richtung Norden dreht, sondern inzwischen sogar noch weiter in Richtung Nordost, was der vorhergesagten Zugbahn das Aussehen eines Bumerangs gibt. Ein direkter Impakt an der US-Ostküste wird dementsprechend immer unwahrscheinlicher. Trotzdem muss man auf jeden Fall damit rechnen, dass es ein paar gefährliche Einflüsse geben wird. Was Bermuda anbelangt: nach der momentanen Vorschau würde KATIA um die Inselgruppe herumwandern.
LEE kein Sturm mehr, KATIA scheint US-Ostküste fernzubleiben
LEE ist dabei, sich aufzulösen und wurde folgerichtig zu einem Tropischen Tief herabgestuft. Aber trotz der nicht mehr vorhandenen Sturmwindgeschwindigkeiten fließt noch immer eine Menge Feuchtigkeit aus dem System ab. Zügig und in Richtung Nord-Nordost (während ein Teil von Texas in Flammen aufgeht).
KATIA ihrerseits scheint noch rechtzeitig vor Ankunft an der US East Coast die Kurve zu kriegen.
Image: Vorhersage Verlauf KATIA vom 4. September 2011 abends
Credit: NOAA
Die jüngste Prognose der Zugbahn KATIAs sieht den Zyklon, der nach wie vor als Hurrikan der Kategorie 2 mit etwa 20 km/h unterwegs ist, am Ende der 5-Tages-Vorhersageperiode weiter nach rechts driften als noch vor ein paar Stunden. Dies würde ihn letztendlich in Richtung Nord-Nordwest oder sogar Nordwest bringen, was ihn auf Abstand zur US-Ostküste halten würde.
LEE: Fotogalerie Hochwasser in Mandeville, Lake Pontchartrain, Louisiana
Der Wasserpegel des Lake Pontchartrain in Louisiana stieg am heutigen Sonntag aufgrund des Tropischen Sturms LEE so sehr, dass er Teile der ufernahen Zonen überflutete. Hier ein paar Fotos aus Mandeville.
Um zur Galerie zu gelangen, klicken Sie bitte auf das Foto:
Image Credit: Ted Jackson, The Times-Picayune
LEE nach links, KATIA nach rechts, beide nach Norden
Während LEE langsam abbaut, legt KATIA langsam , aber sicher, weiter zu. 13 km/h fehlen KATIA noch zum Major Hurricane.
Mehr als die Intensität interessiert uns im Moment aber die Entwicklung der Vorhersage der Zugbahn beider Wirbelstürme, und da gibt es Veränderungen zu vermelden.
Image: Vorhersage Verlauf KATIA & LEE vom 4. September 2011 nachmittags
Credit: NOAA / Google
Bei KATIA dreht die Linie des prognostizierten Verlaufs in der Langzeitvorhersage immer weiter nach rechts, bei LEE ist es mit einem jetzt erwarteten Linksknick genau andersherum. Somit soll laut der momentanen Vorschau der Weg beider Stürme (hinsichtlich LEE dürfte eher von den Überresten die Rede sein) ab etwa Mittwoch kommender Woche ziemlich exakt nach Norden führen.
LEE bringt weiter Regen, wo man keinen Regen braucht und KATIA ist ein Hurrikan - wieder einmal
Es bleibt dabei: Anstatt die Gebiete in den USA zu besuchen, in denen es im wahrsten Sinne des Wortes brennt, geht LEE lieber dorthin, wo man dank IRENE ohnehin schon mehr als genug Wasser. Auch wenn LEE - jetzt endgültig über Land - beginnt, abzubauen, wird er in den kommenden Tagen eine Menge Feuchtigkeit abgeben. Das Zusammentreffen mit einer Kaltfront wird dies nicht gerade verhindern. Ganz im Gegenteil. Folgend eine Grafik, die die Inlands-Flutgefahr darstellt. Detailliertere Information beim Weather Channel (englisch).
Image: Überflutungsgefahr US-Inland durch LEE
Credit: The Weather Channel
Und KATIA?
Ist mal wieder ein Hurrikan. Aus dem "Persil-Sturm" (Das weiß man, was man hat) ist ein richtiger "April-Sturm" (Der weiß nicht, was er will) geworden. Gefahr für die US-Ostküste immer noch nicht abzuschätzen.
Das Wort zum Sonntag, 4. September 2011 - Der Weg des geringsten Widerstands
Etwas, das Stürme mit dem Menschen gemein haben: Sie suchen normalerweise den Weg des geringsten Widerstands. Wenn sich ein Sturm bildet, ist er sofort von anziehenden und abstoßenden meteorologischen Einflüssen umgeben, welche seinen Verlauf bestimmen. Aufgabe der Fachleute für die Vorhersage des Verlaufs von Stürmen, ist es, diese Einflüsse inklusive deren zu erwartender Veränderungen so einzuschätzen, dass sich der Weg des geringsten Widerstands für den jeweiligen Sturm auf einer Landkarte darstellen lässt. Diese Darstellung ist die Prognose der Zugbahn eines Sturms, wobei man sich vorstellen kann, dass die Erstellung selbiger beileibe keine statische Angelegenheit ist.
Wenn die Einflüsse, die unseren Sturm in den nächsten Tagen erwarten, selbst sehr ungewiss und schwierig einzuschätzen sind, dann wird es in der Konsequenz auch besonders heikel, vorherzusagen, was unser Sturm tun wird.
Die meteorologischen Verhältnisse über den USA haben dem Tropischen Sturm LEE anscheinend eine Tür geöffnet, die nach Nordosten führt.
Image: Satellitenbild-Loop Tropischer Sturm LEE am 3. September 2011
Credit: ssec.wisc.edu
Im Moment allerdings tritt LEE noch immer ziemlich auf der Stelle und die wenige Bewegung, die er heute vorgenommen hat, ging wie erwartet nach Norden. Im Laufe des morgigen Sonntags soll dann der Rechtsschwenk erfolgen, welcher LEE sozusagen durch die Hintertür an die US-Ostküste bringen könnte.
KATIA ihrerseits dümpelt gerade weiterhin knapp unter der Hurrikangrenze - die morgen wieder überschritten werden soll - und mit einem höheren (992 mBar) minimalen Zentraldruck als LEE (988 mBar) nördlich der Leeward-Islands entlang. Zugrichtung Nordwest. Was sie gegen Ende kommender Woche wohin führen würde?
Image: Prognostizierte Zugbahn KATIA und LEE
Credit: NOAA / Google
Richtig. Ungefähr dorthin, wohin es auch LEE zu verschlagen scheint. An die Ostküste der USA. Auch wenn die zeitliche Abfolge auf dem Bild rechts nicht ganz zusammenpasst - LEEs Kegel auf der Abbildung endet am Mittwoch, KATIAs am Donnerstag - und auch, wenn LEE sich bis dahin vielleicht schon aufgelöst haben sollte (denn der Aufenthalt über Landmasse bedeutet für einen Sturm zwar nicht unbedingt einen Widerstand im Sinne von Vorwärtsbewegung, dafür aber einen Entzug des für das Überleben eines Sturms notwendigen Wassers), so würde LEEs Präsenz in der Region doch noch präsent genug sein, um KATIA ausweichen zu lassen. Denn in der Meteorologie gilt kategorisch: "Gegensätze ziehen sich an" und nicht "Gleich und gleich gesellt sich gern". Ganz im Gegenteil. Gleiche oder ähnliche meteorologische Systeme stoßen sich gegenseitig ab.
Natürlich spielen noch viel mehr Einflüsse eine Rolle, aber LEEs Positionierung wird als sehr wichtiger Faktor für den Verlauf KATIAs angesehen.
Von LEE einmal abgesehen, scheint der Weg des geringsten Widerstands für KATIA dann nach Norden und nicht etwa Süden um LEE herum in zum Richtung Florida zu führen. Und weiter nördlich besteht dann Hoffnung, dass ein sogenannter Trog über den östlichen Vereinigten Staaten den bis dahin wahrscheinlich wieder Hurrikan der Küste vom Leib halten wird.
Momentan jedenfalls fällt die prognostizierte Rechtsdrift gegen Ende der Vorhersageperiode von Aktualisierung zu Aktualisierung deutlicher aus:
Image: Vorhersage Verlauf Tropischer Sturm KATIA vom 3. September 2011 abends
Credit: NOAA
Hoffen wir, es bleibt dabei.
KATIA vorübergehend wieder kein Hurrikan mehr und bald von LEE abhängig
Image: Satellitenbild Tropischer Sturm KATIA am 3. September 2011
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Nun ist KATIA also wieder ein Tropischer Sturm. Und längst ist KATIA kein Persil-Sturm mehr.
Dabei geht es jetzt mit den Unsicherheitsfaktoren erst so richtig los. Der erwartete und an der US-Ostküste erhoffte Rechtsknick scheint sich jetzt gegen Ende der Langzeitprognose (5 Tage) anzudeuten. Aber es wird betont, dass einfach zu viel von den Dingen abhängt, die sich gerade über den USA tun. Vor allem die Entwicklung des Tropischen Sturms LEE ist dabei von großer Bedeutung. Wandert dieser, wie im Moment prognostiziert, nach Nordost, würde er KATIA wohl von der East Coast fernhalten. Nur hat die Sache einen Haken für die gerade von IRENE gefluteten Bundesstaaten: Anstatt des Hurrikans KATIA (man ist immer noch von einer erneuten Intensivierung überzeugt) von vorn würden sich nun mit LEE weitere Regenmassen von hinten einschleichen.
Tropischer Sturm LEE Zivilschutz: Wichtige Links Disaster Management
Für Leute, die detaillierte Informationen hinsichtlich von Evakuierung, Notstand, Warnungen etc. von der nördlichen Golfküste suchen, hier ein paar wichtige Links:
Disaster Managemant, Emergency Management, Public Security, Preparedness, Response, Recovery und so weiter:
Louisiana:
Website
Twitter
Mississippi
Website
Twitter
Texas
Website
Twitter
Alabama
Website
Twitter
Georgia
Website
Twitter
Florida
Website
Twitter
American Red Cross
Website
Twitter
FEMA / Craig Fugate
Website
Twitter
Labels: Alabama, Disaster Management, Florida, Lee, Louisiana, Mississippi, Texas, USA
Zentrum Tropischer Sturm LEE halb über Louisiana, halb über Wasser
Image: Infrarot-Satellitenbild Tropischer Sturm LEE vom 3. September 2011 morgens
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Nicht viel, aber doch ein wenig hat sich der Tropische Sturm LEE in den vergangenen Stunden nordwärts bewegt und steht nun - von "ziehen" zu sprechen, wäre bei 7 km/h eher eine Übertreibung - über der östlichen und mittleren Golfküste Louisianas.
Der minimale Zentraldruck ist auf 997 mBar gefallen und der Wirbelsturm erzeugt Windgeschwindigkeiten von 80 km/h, hat sich also etwas intensiviert.
Die LEE umgebenden meteorologischen Bedingungen lassen erwarten, dass er, einmal über Land, nach Nord-Nordost gedrückt wird .... besser gesagt, dass er dort einen freien Weg finden wird. Das bedeutet, dass der Zyklon einige der Gebiete an der US-Ostküste, die gerade beginnen wollten, sich von IRENE zu erholen, erneut fluten könnte. Vorausgesetzt, LEE hält solange durch und wandert tatsächlich bis an die Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika.
Image: Vorhersage Verlauf und aktuelle Warnstufen Tropischer Sturm LEE vom 3. September 2011 morgens
Credit: NOAA
Die Warnstufen wurden ein wenig ausgedehnt.
"Sturmwarnung" gilt jetzt vom Sabine Pass bis an die Grenze zwischen Alabama und Florida und von dort Destin in Florida wurde "Sturmbeobachtung" aktiviert.
Nichts Neues bei Hurrikan KATIA - für Vorschau US-Ostküste noch zu früh
Image: Satellitenfoto Hurrikan KATIA und Tropischer Sturm LEE am 2. September 2011 nachmittags
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Hurrikan KATIA verhält sich wie vorhergesagt. Ihr Kern befindet sich momentan 1015 Kilometer östlich der nördlichen Leeward-Inseln (siehe auch: Live Satellitenbild: Wo befindet sich KATIA gerade, wo genau ist KATIA jetzt in diesem Moment?), ihr minimaler Zentraldruck liegt bei 989 mBar und sie ist etwas langsamer geworden (19 km/h). Die Windgeschwindigkeiten sind zwar die eines Hurrikans, aber nur gerade so. Es sollte nicht verwundern, wenn KATIA nochmals zu einem Tropischen Sturm herabgestuft wird, bevor es dann mit einer erneuten Intensivierung losgeht, die KATIA laut den aktuellen Vorhersagen noch immer zu einem Major Hurricane werden lassen soll:
Image: Vorhersage Verlauf Hurrikan KATIA vom 2. September 2011
Credit: NOAA / Google
Die Zugbahnprognose machte zwischenzeitlich einmal kurz einen Linksknick gegen Ende der Vorhersageperiode, wonach KATIA weiter westlich marschieren und das Potenzial fue einen Besuch der US-Ostküste steigen würde. Dieser Knick wurde jetzt aber wieder "ausgebügelt".
Es ist immer noch zu früh und spekulativ, darüber zu reden, wie nahe KATIA an US-Ostküste heranmarschieren und wie sie sich dort verhalten wird. Auf keinen Fall sollte man sie dort und auf Bermuda komplett aus den Augen verlieren. Anfang nächster Woche kann man wahrscheinlich schon Genaueres sagen.
Auf KATIA bezogen ist in diesem Moment keine Sturmwarnung oder Hurrikanwarnung aktiv.
Tropischer Sturm LEE an der US-Golfküste: Storm-Chaser Live-Video-Stream
Die Storm Chaser, also die, die wirklich vor Ort gehen, sind wieder unterwegs.
Der Chevy Tahoe von HurricaneTrack.com bewegt sich in Küstennähe und liefert bereits Bilder:
Stream videos at Ustream
Labels: 2011, Alabama, Golf von Mexiko, Hurrikansaison 2011, Lee, Live, Live Stream, Louisiana, Mississippi, New Orleans, September, Storm Chaser, Video
Update: Tropisches Tief 13 im Golf von Mexiko ist jetzt Tropischer Sturm LEE
Wie kaum anders zu erwarten, wurde das Tropische Tief 13 gerade zum Tropischen Sturm LEE ernannt. Hinsichtlich des Verlaufs kann man immer noch nicht sicher sein, allerdings sieht es so aus, als würde der Wirbelsturm noch eine ganze Weile "geparkt" sein, bis es dann nach Louisiana oder Mississippi hineingeht.
Image: Satellitenfoto Tropischer Sturm LEE vom 2. September 2011 mittags
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Die große Gefahr, die das Tropische Tief 13 (potenziell Tropischer Sturm LEE) an der US-Golfküste in sich birgt: Flut, Flut, Flut
Das Tropische Tief 13 im Golf von Mexiko könnte sehr bald zum Tropischen Sturm LEE erklärt werden. Nachdem viele Experten glauben, dass bereits ein Sturm vorliegt, zeigt der Satellitenbild-Loop den Beginn einer Rotation und auch sonst sieht das Tief recht "satt" aus.
Das große Problem ist, dass es fast auf der Stelle steht und diese langsame Gangart auch noch eine Weile beibehalten wird. Dieses stationäre Verhalten hat zwei Auswirkungen:
Zum einen gibt es dem System sich ohne großartige Interaktion mit dem Festland prima mit warmem Golfwasser aufzutanken und somit zu intensivieren. Selbst ein Hurrikan könnte das System noch werden, bevor es über Land geht.
Und zum anderen wird das System die nördliche Golfküste mit Wasser überversorgen. Von oben durch langanhaltende Regenfälle und von unten durch Flut, Flut, Flut, denn der Meeresspiegel steigt aufgrund des Tiefs. Und das in einer Region, wo das Inland teilweise unter der Höhe des Meeresspiegels liegt (z. Bsp. New Orleans). Da heißt es wieder einmal Daumen drücken, dass die Dämme und Deiche halten.
siehe auch: Live-Webcams in New Orleans, Alabama und West-Florida
In der Region werden gerade die ersten lokalen Notstandserklärungen veröffentlicht. Es werden mehr folgen.
Und die schlimmste Ironie an der Sache ist, dass man ein wenig links auf der Landkarte, in Texas nämlich, dieses Wasser so dringend benötigt, dass man wahrscheinlich sogar ein paar Sturmschäden dafuer in Kauf nehmen würde.
Alabama: Live-Webcams, Beachcams, Surfcams, Weathercams, Stormcams
Hier ein paar Links zu Live-Webcams an der Golfküste von Alabama:
Orange Beach
Gulf Shores
Dauphin Island
Daphne
Labels: Golf von Mexiko, Lee, Live, Live Beachcam, Live Stream, Live Surfcam, Live Webcam, USA
West-Florida: Live-Webcams, Beachcams, Surfcams, Weathercams, Stormcams
Hier ein paar Links zu Live-Webcams an der Westküste Floridas:
Sanibel Island
Placida
Sarasota
St. Pete
Clearwater Beach
Crystal River
Panama City Beach
Navarre, Destin, Sandestin
Pensacola Beach
Labels: Florida, Golf von Mexiko, Lee, Live, Live Beachcam, Live Stream, Live Surfcam, Live Webcam, USA