Die Videos, die einen Schulbusfahrer in York County, Pennsylvania, vielleicht seinen Job kosteten

Donnerstag, 15. September 2011

Viel Polemik bis hin zu Hass wirbeln gerade die folgenden zwei Videos auf, die einen Schulbus (einmal aus dem Bus heraus und einmal von den Bus von vorn betrachtet) zeigen, der durch flutendes Wasser nahe des Spring Valley County Parks in York County, Pennsilvania, USA fährt.





Kein Fake, alles echt, sagt der York Daily Record, der auch mit Bildern belegt, dass der Straßenabschnitt später gesperrt wurde.

Der beim Durham School Service beschäftigte Fahrer des Busses, der bis vor ein paar Tagen Schüler der York County School of Technology transportierte, tut dies nun nicht mehr. Das ist die Aussage. Ob er wirklich seine Anstellung verloren hat, bleibt damit unklar.

Warum nun eigentlich das ganze Drama?
Es ist doch nichts passiert und alles gut ausgegangen.

Das Problem ist, dass viele Menschen die Kraft und Gefahr flutenden Wassers unterschätzen. Bereits eine erstaunlich geringe Anzahl an Zentimetern Tiefe flutenden Wassers kann einen stehenden, erwachsenen Menschen um- und mit sich reißen.
Außerdem kann die Flut ganz plötzlich Baumstämme und größere Dinge gegen ein Fahrzeug krachen lassen.

Und dann ist da noch ein wichtiger Punkt, den wahrscheinlich jeder kennt, der schon einmal durch stehendes oder fließendes undurchsichtiges Wasser gefahren ist:

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Image Credit: geo.de

Man weiß nie, wie der Boden unter dem Wasser aussieht. Und gerade bei Fluten werden oft ganze Straßenteile weggespült und große Löcher können entstehen.

Hat der Fahrer die alleinige Schuld?

Als letzter Entscheidungsträger: Ja.

Als letztes Glied einer Kette: Nein.

Zuerst einmal hätte diese Straße zum Zeitpunkt der Videoaufnahmen längst gesperrt sein müssen, was Aufgabe der lokalen Behörden ist. Diese konnte wegen einer Unzahl an Fluten an jenem 7. September nicht alle Gefahrenherde gleichzeitig in Angriff nehmen. Bei der Route 216 in Springfield Township, auf der der Vorfall stattfand, dauerte es etwas länger.

Dann muss von der Betreiberfirma des Busses die Rede sein. Die nationalen und lokalen meteorologischen Dienste hatten für jenen Tag definitiv Flutwarnung für die Region ausgegeben und sämtliche US-Medien waren, um es themenbezogen auszudrücken, überflutet von diesbezüglichen Meldungen. Da gehört eine Firmenbesprechung einberufen, bei der den Fahrern klare Anweisungen gegeben werden: "Fahren Sie niemals durch flutendes Wasser! Vergessen Sie in einem solchen Moment Ihren Fahrplan! Lieber die Kids unpünktlich zu Hause als weinende Eltern am Krankenhausbett oder im Extremfall am Grab!"

Ob eine Entlassung des Fahrers nun die richtige Maßnahme wäre, wagen wir zu bezweifeln. Sicherlich beruhigt man damit einige Gemüter, aber glaubt ernsthaft jemand, dass der betroffene Fahrer in seinem Leben noch einmal eine ähnlich gefährliche Entscheidung treffen wird?

Fraglos ist der veranstaltete Wirbel um diese Situation von Nutzen.
Wie wir so gern ständig wiederholen: Aufklärung, Sensibilisierung, Vorbeugung.

Vielleicht beeilt sich die nächste betroffene Behörde etwas mehr dabei, Straßen zu sperren.

Vielleicht setzt die nächste potenziell betroffene Busfirma eine Versammlung an, bevor sie ihre Fahrer auf die Reise schickt.

Und vielleicht lernt auch der eine oder andere Fahrer - jede Art von Fahrer - ein wenig aus dieser Situation. Aber bitte nicht die falsche Schlussfolgerung ziehend: "Ist ja nichts passiert, also kann ich beim nächsten Mal auch ..... ."

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