Statistik: Durchschnittlicher Höhepunkt der Hurrikansaison 2011 überschritten, aber ....

Sonntag, 11. September 2011

Wir wollen hier einmal in der Grafik zeigen, warum wir vorgestern behauptet haben, der durchschnittliche Höhepunkt der Hurrikansaison 2011 würde gestern erreicht werden. Die Zusammenfassung aus den vergangenen 100 Jahren zeigt:

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100-Jahres-Saisondurchschnitt Hurrikans und Tropische Stürme
Credit: NOAA


Zeitgleich beruhigt sich die Lage momentan tatsächlich etwas. NATE ist über Land und das anscheinend vergleichsweise harmlos.
MARIA scheint sich gerade weniger vorwärts zu bewegen als sich vielmehr etwas aufzuplustern, was laut Infrarot-Satellitenbild Regen bereits ganz in die Nähe von Puerto Rico bringt. Trotzdem soll sich sich bald vom den Nordöstlichen Karibischen Inseln entfernen. Klar, es bleibt noch abzuwarten, ob MARIA den USA oder Bermuda etwas antun wird.
Und KATIA ist längst nicht mehr tropisch und wird morgen und am Dienstag vielleicht wohl für etwas Wind und Niederschlag in England, Schottland und Irland sorgen, aber dann sieht es erst einmal nach Ruhe aus.

Bleibt eine ungewöhnliche Diskrepanz, die sie seit einiger Zeit schon oben mit dem Titel "Wussten Sie schon, dass ...." lesen können.

In der >>> letzten Aktualisierung der atlantischen Hurrikansaisonvorschau 2011 vom August dieses Jahres beschränken die Herren Dr. William Gray und Philip Klotzbach die Anzahl der zu erwartenden Tropischen Stürme im Atlantik 2011 auf 16. Würden es in der Realität nur 14 oder entstünden in Wirklichkeit 18 oder 19, wäre das alles noch im grünen Bereich.
Der gerade über Land gegangene NATE ist, mal sehen .... A=1, B=2, C=3 ..... K (wie KATIA) = 11, L (wie LEE) = 12, M (wie MARIA) = 13 ..... der vierzehnte benannte Tropische Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2011.

Das klingt gut, denn demnach könnte es, wenn die Prognose eintrifft - was sie meistens recht exakt tut, minimale +/- bestätigen die Regel - schon fast vorbei sein mit den Stürmen im Atlantik 2011.

So recht vorstellbar ist das aber nicht, denn - wie wir auch in der Grafik oben erkennen - geht es üblicherweise noch etwa bis zum 20. Oktober ziemlich munter zu. Wenn man bedenkt, dass das noch 5 bis 6 Wochen sind, während die Temperaturen des Ozeans (Hauptenergiequelle für Tropische Zyklone) langsam sinken ....

Nun sagen die Herren Gray und Klotzbach aber auch, dass sie 2011 im Atlantik 9 Hurrikans erwarten, davon 5 Major Hurrikans (Kategorie oder höher). Solange MARIA nicht zum Hurrikan wird - die Chancen stehen momentan ganz gut - haben wir 2011 allerdings erst 2 Hurrikans im Atlantik gesehen.

2 (reale) : 9 (prognostizierte).

Das ist eine gravierende Diskrepanz.

Als logische Konsequenz wird dieses Jahr eins von drei Dingen festzustellen sein:

- Die Prognose der Gesamtzahl der Stürme liegt total daneben oder

- Die Prognose der Gesamtzahl der Hurrikans liegt total daneben oder

- sowohl die Prognose der Gesamtzahl der Stürme als auch die der Gesamtzahl der Hurrikans liegt halbwegs daneben.

Im schlimmsten Fall und gleichzeitig numerischen Extremfall läge die Zahl der real auftretenden Stürme deutlich über der Prognose und wir hätten noch mit 6-8 Hurrikans zu rechnen.

Im besten Fall läge die Zahl der vorhergesagten Hurrikans deutlich über der Realität und die Atlantische Hurrikansaison 2011 wäre praktisch fast vorbei.

Wahrscheinlich wird sich die Angelegenheit irgendwo in der Mitte einpegeln: Etwas mehr Stürme als erwartet, von denen etwas weniger zu einem Hurrikan werden als erwartet.

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