6. Dezember 2014
Es geht los:
Credit: CIMSS |
5. Dezember 2014
Es gibt gute Nachrichten für die Philippinen, zumindest im Vergleich zu gestern.
HAGUPIT befindet sich definitiv auf dem absteigenden Ast. Gleichzeitig sehen die Intensitätsprognosen wesentlich freundlicher aus als noch vor 12 Stunden. Diese gravierenden Diskrepanzen zwischen Prognosen, die innerhalb relativ kurzer Zeitabstände erstellt werden, erleben wir im Westpazifik leider immer wieder.
Trotz allem ist aktuell immer noch davon auszugehen, dass HAGUPIT noch als Major Typhoon auf die Philippinen trifft. Aber zwischen den Kategorien 3 (aktuelle Vorhersage) und 5 (gestrige Prognose) besteht ein gewaltiger Unterschied, was die zu erwartenden Schäden durch Wind anbelangt.
In diesem Moment gehört HAGUPIT noch in die Kategorie 4 und befindet sich etwas 400 km E von Borongan auf Ost-Samar. Ab Samstag Mittag wird es auf Visayas so richtig losgehen und im weiteren Verlauf wird es immer wahrscheinlicher, dass der Kern des Zyklons am Dienstag Manila voll erwischt. Dann allerdings wahrscheinlich "nur noch" gerade so als Taifun.
Der Verlauf der Prognosen gibt Anlass zur Hoffnung, dass es weniger schlimm kommen wird als befürchtet. Was bitte nicht als Aufruf zu Leichtsinn oder zum Unterschätzen der Gefahren - vor allem der Gefahren, die auf den Durchzug des Wirbelsturms folgen - verstanden werden soll.
Satellitenfoto HAGUPIT 4. 12. 2014 Credit: NASA >>> HQ-Foto <<< |
HAGUPIT, der noch einmal an Intensität zugelegt hat, ist im Zuständigkeitsbereich der Philppinen angekommen (aktuelle Position etwa 700 km E von Surigao City) und hat somit nun auch den Namen RUBY bekommen.
Die Intensitätsprognosen für den Landfall (erwartet am Samstag auf Ost- oder Nord-Samar) sehen inzwischen etwas weniger aggressiv aus, aber nach wie vor ist bei Ankunft auf den Philippinen von einem Major Typhoon auszugehen.
Visayas und Mindanao werden wahrscheinlich das Schlimmste abbekommen, die momentanen Trackmodelle bringen den Kern außerdem sehr nahe an Manila heran.
Da auch der Nordost-Monsun das Seine tut, ist in den kommenden Tagen mit extremen Niederschlägen mit gefährlichen Konsequenzen zu rechnen.
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Der zweiundzwanzigste Tropische Wirbelsturm der laufenden Taifunsaison hat sich binnen kürzester Zeit und alle Erwartungen bei weitem übertreffend zu einem Super Typhoon entwickelt.
Unter ästhetischen Aspekten - auf das Satellitenbild bezogen - ist HAGUPIT ein wunderschöner Wirbelsturm. Ein gigantischer kreisrunder Kern, ein perfekt geformtes Auge etc.. Das Problem: der Zyklon wird aller Voraussicht nach noch als Super Typhoon (einem Hurrikan der Kategorie 5 entsprechend) direkt auf die Philippinen treffen.
Satellitenbild HAGUPIT 4. Dezember 2014 Credit: CIMSS |
Der Outflow ist bereits jetzt (hohe, dünne Wolken) von Mindanao und Visayas aus zu erkennen, wenn man nach Osten blickt. Die Ankunft des inneren Kerns wird momentan für den 7. Dezember prognostiziert, aber aufgrund der Dimensionen HAGIPUTs werden bereits wesentlich früher Hurrikanbedingungen auf Teilen der Philippinen herrschen.
HAGIPUT (internationaler Name), der von der philippinischen Regierung den Namen RUBY bekommen wird, ist sehr langsam unterwegs, was die Trackprognose erfahrungsgemäß unsicherer macht als bei einem Sprintwirbelsturm. Was Ihnen aber - sollten Sie vor Ort sein oder in Kürze sein wollen - auch die Chance gibt, zu reagieren.
Den schlimmsten Fall annehmend, was gleichbedeutend mit "den aktuellen Prognosen halbwegs vertrauen" ist, kann es nur eine Empfehlung geben: Bleiben Sie weg bzw, sehen Sie zu, dass Sie wegkommen. Falls Sie nicht gewillt sind, dies zu tun, versuchen Sie zumindest vorbereitet zu sein. HAGUPIT hat das Potenzial, zum HAIYAN des Jahres 2014 zu werden.
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