In den vergangenen Tagen beteiligten sich viele US-Amerikaner an einer Diskussion, die sich mit dem Hurrikan IRENE und seinen Auswirkungen auf die US-Ostküste befasste.
"Monster oder Hype?" - so in etwa könnte man die beiden gegensätzlichen Extreme der Meinungsverschiedenheit bezeichnen.
Ausgelöst worden war die Diskussion, als einige Zeitungen die Meinung kundtan, IRENE sei gar kein "Monster" gewesen, wie es vorab von vielen Medien angekündigt worden war. Viele Leute schlossen sich dieser Meinung an.
Eine andere Gruppe von Leuten, wohl in der Mehrzahl zu denen zu zählen, die direkt oder indirekt von IRENE betroffen waren, reagierten entsetzt und warfen Zahlen ins Spiel. Jede Menge Rekorde, Tote und Schäden, die erst so langsam überschaubar werden.
Recht haben wahrscheinlich beide Seiten, es geht wie so oft wohl eher um die Frage des Blickwinkels und um Definitionen. IRENE hat ein Riesengebiet betroffen. "Verwüstung" ist sicher ein Wort, das hier nicht verwendet werden sollte, aber mit "Zerstörung öffentlichen und privaten Besitzes in großem Ausmaß" läge man vielleicht gar nicht so verkehrt. Und dann die Todesfälle. Mittlerweile mehr als 30, vielleicht heute sogar noch mehr.
Auf der anderen Seite muss man sich klar machen, dass die US-Ostküste doch noch Glück im Unglück hatte. IRENEs Verlauf direkt an der Küste entlang war zwar das Schlimmste, was der Region in dieser Hinsicht passieren konnte, aber was wäre passiert, wenn der Hurrikan die Kategorie 3 gehalten oder sich sogar noch gesteigert hätte? (IRENE machte ihren ersten Landfall letztendlich in der Kategorie 1, die sie noch bis etwa New York hielt)
Wir würden uns - rein als Vokabel betrachtet - eher auf die Seite derjenigen stellen, die sagen, IRENE sei kein "Monster" gewesen, denn im Sinne eines Hurrikans ist für uns ein "Monster" ein Hurrikan, der mindestens in der Kategorie 3 angesiedelt wird.
Trotzdem hatte IRENE zweifelsohne "monströse" Folgen.
Die Rede sollte in diesem Beitrag aber von der Gefährlichkeit beziehungsweise Gefahr der beschriebenen Diskussion sein, und da geht es nicht darum, welche der beiden diskutierenden Parteien Recht hat, sondern um die Konsequenz hinsichtlich der Sensibilisierung der US-Amerikaner, die durch die vielen Stimmen, die da: "alles nur Hype" rufen, extrem leiden könnte.
Leichtgläubige, die sich ohne allzu viel Wissen auf dem Gebiet der Meinung anschließen, Warnungen und Berichterstattung zu IRENE wären total übertrieben gewesen, laufen große Gefahr, besagte Warnungen und Berichterstattung beim nächsten Mal nicht mehr ernstzunehmen.
Und dieses "nächste Mal" steht möglicherweise schon unmittelbar bevor. Denn KATIA ist unterwegs. Und KATIA könnte zu einem "Monster" werden, die Voraussetzungen sprechen dafür. Es ist zwar noch keineswegs sicher, ob KATIA tatsächlich an die US-Ostkueste wandern wird, aber in diesem Moment wachst die Wahrscheinlichkeit. Und wenn die USA vor IRENE 3 Jahre lang vom Einschlag eines Hurrikans verschont geblieben waren, bedeutet das nicht, dass jetzt nicht zwei Hurrikans innerhalb von 2 Wochen ihren Landfall über den Vereinigten Staaten von Amerika machen können.
Nur durch die exzellente Vorsorgearbeit (Aufklärungen, Warnungen, Evakuierungen etc.) der zuständigen Behörden konnte bei IRENE wesentlich Schlimmeres als das, was letztendlich passiert ist, verhindert werden. Bei IRENE, die "nur" als Hurrikan der Kategorie 1 an der Küste ankam.
Es wäre grob fahrlässig, dies nicht anzuerkennen. Und noch viel fahrlässiger wäre es, zu behaupten, dass das alles gar nicht nötig gewesen wäre. Und fast schon "wahnsinnig" wäre es, beim nächsten Mal die Warnungen und Anweisungen bezüglich der Ankunft eines Sturms zu ignorieren.
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Dienstag, 30. August 2011
um 03:36
Labels: Irene, Katia, Sturmschäden, Tote Todesopfer, US-Ostküste Eastcoast, USA
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