29. August 2015
Update
ERIKA ist nicht nur kein Tropischer Sturm mehr, sondern gilt als aufgelöst.
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Wie zu erwarten ist die ursprüngliche Prognose für ERIKA jetzt völlig im Eimer.
ERIKA ist gerade noch so ein Wirbelsturm und wird ziemlich sicher in Kürze zu einem Tropischen Tief degradiert werden. Der sehr schwer festzustellende Kern wird im Moment an Kubas Nordostküste lokalisiert, an welcher nur Tropical Storm Watch gilt.
Tropical Storm Warning ist noch auf Haiti und den SW-Bahamas aktiv, voraussichtlich aber auch nur noch für ein paar Stunden.
Das NHC stuft seine Vorhersage selbst als unsicher ein. Man geht davon aus, dass ERIKAs Kern zunächst Ost-Kuba von NE nach SW überqueren und dann West-Kuba von SE nach NW. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Zyklon das überlebt.
Danach sollte es nun nicht mehr direkt nach, sondern etwas westlich von Florida in den Golf von Mexiko gehen. Da eine kleine Chance besteht, dass ERIKA im Golf noch einmal zu einem Tropischen Sturm wird, werden wir sie in der Liste oben vorläufig rot belassen.
28. August 2015
Abend-Update
ERIKAs Kern sitzt immer noch VOR der Küste Hispaniolas. mittlerweile aber bereits
WSW von Santo Domingo. Bevor Sie sagen: "Das ist doch nicht zu fassen!", hier der Versuch einer simplen Erklärung.
Tropenstürme und Berge sind natürliche Feinde. Der Tropensturm ist dabei immer der Angreifer, die Berge die "Verteidigung". Sah es vor zwei Tagen noch danach aus, als würde ERIKA Hispaniola knapp "links liegen lassen", hat die geringfügige Kurskorrektur dafür gesorgt, das die Realität doch ziemlich extrem anders aussieht.
Die meisten von Ihnen kennen sicherlich die Situation, in der der Volksmund sagt, dass wo-auch-immer-in-Deutschland ein Gewitter nicht über diesen oder jenen See oder Berg hinwegkommen wird. Obwohl auch andere Einflüsse eine Rolle spielen, passt das Beispiel hinsichtlich ERIKA und Hispaniola. Wie in den Live-Updates schon angedeutet: Hispaniola (in erste Linie die Berge) erlauben es ERIKA einfach nicht, näher zu kommen. Wir würden das weite Feld der Philosophie betreten, wollten wir beginnen, darüber zu reden, ob die Berge zu stark oder ERIKA zu schwach ist.
Da die Berge im Vergleich zu einem Zyklon eine recht konstante Konstante darstellen, entscheiden wir uns für "ERIKA ist zu schwach!".
Tropische Stürme, speziell ERIKA, sind wunderbare Beispiele für das Aufzeigen des Ursache-Wirkung-Prinzips. Schmetterlings-Effekt? Ja.
Denn es hört nicht auf, auch wenn die meisten von uns - subjektiv interessiert - nur auf einen bestimmten Ort schauen. Wenn .. dann ... dann ... dann .....
Auch wenn diese Seiten nicht wirklich für Meteorologen, Mathematiker oder ähnliche Experten gedacht ist, sondern für Leute, die einfach nur wissen wollen, was wann wo passieren könnte, halten wir eine schrittweise Erläuterung gewisser Dinge für sinnvoll.
Zieht ERIKA knapp rechts an Hispaniola vorbei, kommt alles so, wie es die Modelle vorhergesagt haben.
Um ein wenig zu übertreiben: Eine Abweichung von EINEM Grad (Prognose vs. Realität) nach links hat ERIKA plötzlich den Weg versperrt. Erst ging es an der Nordküste Hispaniolas entlang, dann waren da Berge im Weg, die Berge (wir wiederholen, nicht die alleinige Ursache) "drückten" ERIKA dann nach unten (Süden). Wodurch ERIKA so oder so schon geschwächt wurde. Schwache ERIKA = "stärkere" Berge.
Wenn Hispaniola ERIKAs Kern nicht über sich ergehen lässt, sondern "unten rum" abwehrt, hat das natürlich in jeglicher Hinsicht weitere Konsequenzen. In erster Linie Zugbahn und Intensität betreffend. "Wenn ich nicht direkt ÜBER Hispaniola ziehen kann, versuche ich es eben unten herum!" - sagt ERIKA. "Dabei verliere ich an Stärke! (aber ich überlebe ... vielleicht)".
"Wenn ich es unten herum versuche, dann muss ich es eben danach über Kuba - anstatt die Bahamas - probieren. Egal, wie sehr Hispaniola mich geschwächt hat. Dass ich dann kaum noch eine Chance auf Florida habe ... wen interessierts?"
Live - Updates
(beendet)
- (Noch weit davon entfernt, offiziell zu sein: Hispaniola scheint ERIKA ordentlich zu schaffen zu machen. Und die aktuellen GFS-Modelle gehen, die erwarten, dass der Zyklon noch mit weiteren Inselbergmassen zu kämpfen haben wird, davon aus, dass bei Ankunft in Florida nicht mehr viel von ERIKA übrig sein wird.)
- Jegliche Sturmwarnung östlich der Dominikanischen Republik wurde jetzt deaktiviert.
20:00 Uhr MESZ - ERIKAs Kern hat sich südlicher als erwartet gehalten und noch keinen Landfall vorgenommen. Er befindet sich aktuell weniger als 100 km SW von Santo Domingo noch über offenem Ozean. Dies bedeutet, dass an der Nordküste der schlimmste direkte Impakt bereits vorbei ist, wobei nicht zu vergessen ist, dass die noch einige Stunden anhaltenden starken Niederschläge das eigentliche Problem darstellen. Ab praktisch sofort sollte der Kern beginnen, Hispaniola in Richtung NW zu überqueren.
- Flughafen Las Américas Santo Domingo
Gestrichene Flüge (von bzw. nach Santo Domingo, keine Garantie auf Vollständigkeit)
CUBANA - Santiago de Cuba
INSEL AIRLINES - San Martín
SEABORNE - San Juan, Puerto Rico
SPIRIT - Fort Lauderdale, Florida
18:00 MESZ - ERIKAs Kern ist jetzt weniger als 100 km von Santo Domingo entfernt. Intensität gleichbleibend. Die US Virgin Islands Islands haben ihre Sturmwarnung deaktiviert, auf Teilen Kubas wurde Sturmwarnung (Watch) aktiviert.
- Hinweis für Familien und Freunde von Urlaubern vor Ort:
Wenn Sie sich nicht sofort nach Durchzug des Sturms mit Ihren Angehörigen vor Ort in Verbindung setzen können, beunruhigen Sie sich bitte nicht allzu sehr. Oftmals sind Strom- oder Telefonverbindungen unterbrochen und es kann im Extremfall bis zu ein paar Tagen dauern, bis die Kommunikation wieder hergestellt ist. (siehe auch: Informationen für Angehörige)
- In den USA hat man aus dem KATRINA-Desaster gelernt. Allen Kritikern zum Trotz; wir finden, richtig so:
Der Gouverneur von Florida Rick Scott hat gerade vorsorglich den Notstand (State of Emergency) ausgerufen.
Das setzt wichtige Aktivitäten in Gang und finanzielle Bundesressourcen frei.
- Unter ästhetischen Gesichtspunkten bleibt ERIKA ein ziemlich miserabler Wirbelsturm. Aber es ist satte Konvektion zu beobachten, was heftige Niederschläge bedeutet. Die große Gefahr kommt also wieder einmal vom Wasser. Bedenken Sie (vor Ort) bitte:
In den kommenden Tagen, wenn man eigentlich denkt, es ist vorbei, sind in bergigen Gegenden Erdrutsche möglich und vergessen Sie nicht die potenziell tödliche Kombination von überschwemmten Stellen und umgeknickten Strommasten (obwohl die Elektrizität heutzutage meist als Vorsichtsmaßnahme abgeschaltet wird)!
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HQ-Satellitenfoto (GOES 13) ERIKA
28. August 2015 13 Uhr UTC
Credit: NASA / NOAA |
- Noch immer heftige Regenfälle auf Puerto Rico, Vieques, Culebra und den Virgin Islands.
Die Sturmwarnung dort ist noch nicht deaktiviert worden!
Update
Bei 28 km/h Zuggeschwindigkeit ist ERIKAs Kern noch etwa 250 km (ESE) von Santo Domingo entfernt. Sturmwinde werden bis zu 240 km vom Kern festgestellt. Mit anderen Worten: Es geht los.
Letztendlich wird ERIKAs Zentrum die Dominikanische Republik nun doch recht zentral überqueren, sprich ein echter Landfall steht in etwa 10 Stunden bevor. Generell haben die GFS-Trackmodelle ziemlich gut gearbeitet, denn schon vor einer Woche deuteten sie auf die Dom Rep hin. Da selbige in Längsrichtung zur Zugbahn des Zyklons liegt, braucht es nur eine minimale Abweichung nach links oder rechts, um den Unterschied zwischen Landfall und fast keinem Impakt auszumachen.
Wie dem auch sei, ganz Hispaniola steht unter Sturmwarnung, also auch Haiti.
ERIKAs Intensität hat minimal zugelegt (85 km/h bei 1006 mBar).
Sollten Sie vor Ort sein, befolgen Sie bitte die Anweisungen des Zivilschutzpersonals.
Die Kurskorrektur und die Interaktion mit der Landmasse Hispañolas haben auch Konsequenzen fuer die Vorhersage desweiteren Verlaufs ERIKAs. Es dürfte nun eher mitten zwischen Kuba und den Bahamas entlang gehen. Am Montag wird dann ein direkter Landfall in Florida aus Richtung SE erwartet (allerdings nicht mehr als Hurrikan), was sich aber durchaus noch ändern kann, da auch hier wieder gilt: Florida in Längsrichtung zur Zugbahn.
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ERIKA ist weiterhin ein recht schwacher Tropischer Sturm (75 km/h max. anhaltende Windgeschwindigkeiten bei jetzt sogat 1008 mBar min. Kerndruck) und wird in Kürze Puerto Rico erreichen.
Im Laufe des Tages werden die Sturmbedingungen dann in der Dominikanische Republik erwartet.
Die letzten Trackprognosen bringen den Kern noch einmal etwas näher an die Nordküste, sodass selbst ein Landfall nicht ganz ausgeschlossen ist. Bis auf den Südwestzipfel steht die gesamte Dom Rep unter Sturmwarnung:
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Zugbahnprognose Tropensturm ERIKA Dominikanische Republik
Stand: 28. August 2015 |
Ab Freitagabend geht es dann auf den Bahamas weiter.
Obwohl die Trackprognose auch dort etwas nach links gewandert ist, werden wohl so ziemlich alle zu den Bahamas gehörigen Inseln etwas abbekommen.
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27. August 2015
Update
Der schlanke Warnkegel hat nichts genutzt.
ERIKAs Zugbahnprognose wurde erneut nach links korrigiert, also in die für die Dominikanische Republik unerfreulichere Richtung. Der Kern des Zyklons sollte nun doch sehr nah an der Nordküste der Dom Rep vorbeiziehen:
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Zugbahnprognose ERIKA Dominikanische Republik
Stand 27. August 2015 mittags |
Es wird an der Nordküste dementsprechend
Sturmbedingungen geben.
Was den weiteren Verlauf anbelangt: Miami und Orlando müssen Anfang kommender Woche mit Hurrikanbedingungen rechnen.
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Inzwischen sieht ERIKA zwar etwas besser organisiert aus, aber einen richtig guten Eindruck macht sie immer noch nicht. Trotzdem ist Entwicklung festzustellen. Bei einem für einen Tropensturm recht hohen minimalen Kerndruck von nach wie vor 1006 mBar erreicht ERIKA jetzt immerhin schon max. anhaltende Windgeschwindigkeiten von 75 km/h. Und sie hat wie erwartet Fahrt aufgenommen. 26 km/h Zuggeschwindigkeit ist in der Region zwar nicht gerade rekordverdächtig, aber auch kein wirklich übliches Tempo.
Am heutigen Donnerstag wird der Kern die Leeward und die Virgin Islands hinter sich lassen und am Ende des Tages wahrscheinlich knapp nördlich von Puerto Rico befinden.
Vom Attribut "schlank" kann man generell halten, was man subjektiv mag, aber auf den Warnkegel der Impaktprognose eines Tropensturms bezogen ist "schlank" zweifelsohne eine sehr positive Eigenschaft, da sie zum Ausdruck bringt, dass sich die Forecaster ihrer Sache sehr sicher sind. Und weil bei vorliegender Schlankheit des Warnkegels die Vorhersage der Zugbahn ERIKAs auch noch wieder etwas nach rechts (Nord) korrigiert wurde, liegt die Nordküste der Dominikanischen Republik nur noch am Rand besagten Kegels. (Verfolgen Sie ruhig auch:
die Grafik, die die Wahrscheinlichkeit für Sturmbedingungen darstellt.)
Schlimm wird es in der Dom Rep also wahrscheinlich nicht werden,
was allerdings kein Aufruf zum Leichtsinn sein soll. Meiden Sie am Freitag am besten das Meer, wenn Sie vor Ort sind; allzu einladend dürfte es morgen ohnehin nicht daherkommen. So oder so: Offizielle Sturmwarnung wird unvermeidlich sein (zu Recht, alles andere wäre fahrlässig).
Welcher Weg führt geometrisch betrachtet genau "mitten" über die Bahamas?
ERIKA wird uns dies zwischen Freitag und Sonntag Abend ziemlich gut vorführen.
Und danach?
Geht es nun voraussichtlich doch nicht direkt nach Florida, sondern der Zyklon wird wohl kurz vorher nach rechts driften und könnte zu einem jener Wirbelstürme werden, die die US-Ostküste "abgrasen". Intensitätsprognosen für diesen Fall sind (noch) sehr schwierig.
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26. August 2015
Update:
Aktuelle Sturmwarnungen
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Sturmwarnungen Tropischer Sturm ERIKA
26. August 2015 vormittags |
ERIKA befindet sich aktuell noch ca. 800 km (E) von Antigua, ist mit 65 km/h max. anhaltenden Windgeschwindigkeiten bei einem min. Kerndruck von 1006 mBar nur gerade so ein Tropischer Sturm und noch immer ziemlich miserabel organisiert.
Die jüngsten Prognosen beinhalten in erster Linie drei Veränderungen gegenüber gestern:
1) Die Trackprognose ist nach Süden korrigiert worden und somit näher an Puerto Rico und die Dominikanische Republik herangerückt. Ein Landfall wird wahrscheinlicher.
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Prognose ERIKA 26. August 2015
Credit: NOAA |
2) ERIKA dürfte früher als erwartet an Zuggeschwindigkeit zulegen und die inzwischen fast als sicher anzunehmenden Sturmbedingungen Puerto Rico bereits am Donnerstag und die Dominikanische Republik in der Nacht zum Freitag erreichen.
3) Die Intensivierung zum Hurrikan - wenn es denn überhaupt dazu kommt - sollte später als erwartet stattfinden. Und zwar erst kurz vor Erreichen Floridas. DASS Florida (ab Sonntag) etwas abbekommt, gilt mittlerweile als ziemlich wahrscheinlich.
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Noch etwas mehr als 1000 km östlich der Kleinen Antillen hat sich der Tropische Sturm ERIKA gebildet.
ERIKAs Weg wird laut jüngsten GFS-Modellen zunächst über die nördlichen Antillen (Donnerstag, erste Sturmwarnung bereits aktiviert), dann knapp nördlich an Puerto Rico und der Dominikanischen Republik vorbei (Freitag) zu den Bahamas (Samstag und Sonntag) und danach eventuell bis nach Florida führen.
Es ist davon auszugehen, dass der Zyklon bei den Bahamas zu einem Hurrikan wird.
Detailliertere Informationen folgen.