Wetterstörung erreicht Mauritius und La Reunion - keine Tropensturmgefahr

Samstag, 10. November 2012

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Satellitenbild Mauritius
11. November 2012
Credit: CIMSS
Das dieser Tage erwähnte kleinere System im Südwest-Indik erreicht gerade Mauritius und La Reunion.

Entwicklung hat nicht stattgefunden, es ist also kaum mehr als eine Wetterstörung zu erwarten. Es wird etwas Wind und wahrscheinlich stellenweise etwas heftigeren Regen geben, aber es besteht keine Tropensturmgefahr.
Radarbild La Reunion & Mauritius
11. November 2012
Credit: Meteo France

Das erste nennenswerte Wolkenband, das sich als Vorläufer etwas von der zentralen Konvektion abgesetzt hat, bringt in diesem Moment ein paar Niederschläge nach La Reunion, vor allem auf den Nordteil der Insel.

Das gesamte System sollte bis spätestens Dienstag komplett durchgezogen sein. Danach bleibt dann abzuwarten, was mit dem nachfolgenden System 95S passiert. Das JTWC sieht aktuell eine mittlere Wahrscheinlichkeit für die Bildung eines Tropischen Zyklons in den kommenden 24 Stunden.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich verfolge dieses Blog nun schon eine Weile und finde es im Grossen und Ganzen recht unterhaltsam. Allerdings finde ich das streckenweise eine dem Thema Wetter nicht angebrachte Terminologie verwendet wird. In diesem Post wird das besonders deutlich. Wenn bei einem Tiefdrucksystem von einer Wetterstörung gesprochen wird, kann man davon ausgehen, dass es einen ungestörten Zustand geben muss. Was wäre das dann? Hochdruck, keine Niederschläge oder Wolkenbänder? Schönes Wetter? Kann man Wetter in solchen Kategorien beschreiben? Ich denke nicht. Es wäre sicher besser das Wetter in seiner momentanen Ausprägung besser zu beschreiben, mit Daten zu unterlegen. Windgeschwingigkeit- und Richtung, Temp. Niederschläge der letzten 24 Stunden, Luftdruck etc.. Liegen solche Daten nicht vor kann man sich nicht mit Floskeln behelfen, was soll man sich unter wahrscheinlich stellenweise etwas heftigeren Regen oder ein paar Niederschläge vorstellen ? Das ist keine Information sondern Kafeesatzlesen mit Hilfe von Radarbildern oder Satellitenaufnahmen. Ein Beispiel für konkrete Daten auf La Reunion hier Eine mittlere Wahrscheinlichkeit liegt vor wenn z.B. beim Münzwurf zwei mögliche Resultate erwartet werden und liegt genau bei 0.5 oder 50%. Auf die Wahrscheinlichkeit für die Bildung eines Tropischen Zyklons in den kommenden 24 Stunden angewandt bedeutet das also soviel wie: Er bildet sich, oder er bildet sich nicht, oder sehen Sie das anders?

Hurrikansaison hat gesagt…

Vielen Dank für den Hinweis.

Allerdings muss zuerst einmal angemerkt werden, dass "Unterhaltung" nicht unser Anliegen ist. Berichterstattung zum Allgemeinen Wettergeschehen mag ja noch mit "unterhaltsam" zu verbinden sein, als Beispiel für ausgeprägtere Dimensionen seien die TV-Wettervorhersagen genannt, während derer sich die das kommende Wetter verkündenden Damen ihrer Kleider entledigen.

Bei extremem und gefährlichem Wetter wird es noch schwieriger, sich um "unterhaltsame" Information zu bemühen. Wenn man bei diesem Thema versucht, besonders witzig zu sein, kann man ob der Ernsthaftigkeit der Situation schnell als jemand missverstanden und abgestempelt werden, der sich über die Lage lustig macht. Ohne uns anstrengen zu müssen, halten wir deshalb auf dieser Seite unseren Humor ganz automatisch stark in Grenzen, denn selbiger könnte nicht nur befremdlich und fehl am Platz wirken, sondern unserem Anliegen sogar entgegensteuern.

Und dieses Anliegen bleibt in erster Linie die Ankündigung und im Bedarfsfall die Warnung, wann und wo ein Tropischer Sturm auftreten könnte. Und dies in einer Art und Weise, die auf der einen Seite keine Übertreibung und Panik produzieren, auf der anderen Seite aber dabei helfen soll, dass unsere Leser die Sache ernst nehmen. Dabei ist es gerade die Vermeidung von Floskeln - vor allem einer bestimmten in vielen anderen Medien favorisierten Kategorie - ein Faktor, den viele Stammleser an unserer Seite schätzen. Es wird sich oft bei uns dafür bedankt, dass wir eine realistische Einschätzung einer bestimmten Situation liefern.
(Ein gutes Beispiel ist dieser Artikel. Vor ein paar Tagen haben wir berichtet, dass ein Tropisches System mit Entwicklungschancen in Richtung Mauritius und La Reunion unterwegs ist. Glücklicherweise hat sich dieses System nicht entwickelt, erreicht aber gerade die genannten Inseln.)

Da sich durch diese gewisse Auto-Reduzierung bestimmtes Basisvokabular laufend wiederholt und zwangsläufig eine Art Langeweile beim häufigen Lesen unserer Seiten hervorruft, ist uns bewusst. Wenn Sie hier schon länger mitlesen, dann haben Sie vielleicht bemerkt, dass die weltweit zur Anwendung gebrachte vielfältige Terminologie in Bezug auf Tropische Systeme und Zyklone eine Angelegenheit sind, mit der wir eher Probleme haben und die wir manchmal nicht unbedingt zweckdienlich finden.

Es sollte verstanden werden, dass diese Seite nicht unbedingt für Meteorologen oder Hobby-Wettervorhersager gedacht ist, sondern viel mehr für die große Anzahl von Leuten, die - warum auch? - kaum etwas über Meteorologie inklusive des begleitenden Vokabulars wissen, aber in verständlichen Worten erfahren möchten, wie es in Hinsicht auf Tropenstürme zum Beispiel gerade um ihren Urlaubsort bestellt ist. Egal, ob die Reise noch bevorsteht oder der Leser schon vor Ort ist.

Dem entsprechend versuchen wir nicht etwa, völlig neues Vokabular zu erfinden und zur Anwendung zu bringen, aber doch, uns an eine Palette von Basisbegriffen zu halten. Um Verwirrung zu vermeiden, haben wir allerdings kein Problem damit, zum Beispiel einen "Very Severe Cyclonic Storm" im Nordindik vergleichenderweise als Hurrikan der Kategorie 1 bis 4 zu bezeichnen, was einfach daran liegt, dass die meisten Leute mit den Begriffen der Atlantischen oder Pazifischen Hurrikansaison noch am vertrautesten sind.

Hurrikansaison hat gesagt…

Im speziellen verstehen wir das Problem mit der "Wetterstörung" nicht ganz. Auch dies ist Begriff, der uns nicht nur angebracht und verständlich erscheint, sondern ganz nebenbei auch von Wörterbüchern als Übersetzung für "(Tropical) Disturbance" ausgespuckt wird. Und was könnte - Mauritius und La Reunion sind zwei besonders gute Beispiele - auf Inseln, auf denen die meiste Zeit des Jahres die Sonne lacht, wohl an "Wetterstörung" missverstanden werden?

Und was könnte man sich unter wahrscheinlich stellenweise etwas heftigeren Regen oder ein paar Niederschläge anderes vorstellen als eben genau wahrscheinlich stellenweise etwas heftigeren Regen oder ein paar Niederschläge? Es ist weder mit tagelang anhaltenden Niederschlägen zu rechnen noch damit, dass jedes Fleckchen auf Mauritius und La Reunion Regen abbekommen wird. Allerdings werden ein paar Fleckchen starke Niederschläge erleben bzw. haben es schon getan.

Das Kernanliegen des Artikels war es, unseren an Mauritius und La Reunion interessierten Lesern mitzuteilen, dass sich das System nicht entwickelt hat und nicht mehr als etwas Wind und Regen - stellenweise etwas stärker - auf den Inseln abliefern wird. Wen interessieren da exakte Windrichtung, Kerndruck oder Temperaturen? Für die eigentliche Wettervorhersage in deutscher Sprache gibt es unzählige Anbieter im Internet, die sich sicher mächtig die Floskel "Kaffeesatzlesen" freuen, allerdings ihre Arbeit so gut tun, wie es möglich ist, selbst wenn die Resultate beim Thema Vorhersagen, bei dem es ja letztendlich um einen Blick in die Zukunft geht, viele Leute manchmal daran zweifeln lassen.

Hurrikansaison hat gesagt…

Damit noch einmal zurück zu unserer oben angesprochenen relativ langweiligen Berichterstattung aufgrund des sich laufend wiederholenden Vokabulars. Einen Vorteil hat diese ganz bestimmt: Selbst viele unserer in der Meteorologie unkundigsten Stammleser - also des wahrscheinlich größten Teils unserer Zielgruppe - wissen, dass es sich in der Kategorie "Vorhersage der Entstehung von Tropischen Stürmen" bei der Angabe einer "mittleren Wahrscheinlichkeit" um eine klar definierte Angelegenheit handelt. Deshalb halten wir es für etwas überraschend, dass Sie nach Ihrer ausdrücklich publik gemachten Vorliebe für offizielle Terminologie ausgerechnet diese Bezeichnung bemängeln. Bei Existenz eines Tropischen Systems geben die Vorhersageinstitute eine "mittlere Wahrscheinlichkeit" für die Bildung eines Tropischen Zyklons innerhalb einer bestimmten (von Institut zu Institut differierenden) Zeitspanne an, wenn diese zwischen 30 und 50% liegt. Ab 60% gilt die Wahrscheinlichkeit als hoch. Das ist also nicht so ganz mit dem Münzwurf vergleichbar.

Vielleicht noch wichtiger ist es aber zu wissen, dass der Status eines Tropischen Systems nicht immer eine Aussage über die wirkliche Gefahr darstellt. Weshalb wir auch oft genug die Worte: "Unabhängig von der Entwicklung des Systems ...." benutzen. Nehmen Sie als Beispiel nur die mindestens 10 Todesopfer auf Haiti in den vergangenen Tagen durch die sintflutartigen (offiziell zulässige Übersetzung von "torrential", seinerseits wiederum offiziell angewandte Terminologie) Regenfälle nur relativ kurze Zeit nach dem Vorbeizug SANDYs.

Wir wissen, dass unser "Angebot" hier sehr unzulänglich ist. Zum Beispiel würden wir uns auch gern ausgiebig damit befassen, was zum Beispiel gerade in Italien oder Montana und umliegenden US-Bundesstaaten passiert. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass diese Seite nichts weiter als eine kleine, ungeförderte und verdienstfreie Nebenbeschäftigung ist, die aber langsam trotzdem mehr Beachtung und Anerkennung findet. Wenn wir im Privatleben nur für uns selbst verantwortlich wären, sähe die Situation vielleicht etwas anders aus. Aber - diese private Bemerkung sei an dieser Stelle einmal erlaubt - in der Familie Ihres Autors ist neben anderen auch ein Kind mit einem Extrachromosom (landläufig als Down-Syndrom bezeichnet) zu versorgen und zu fördern. Dies soll auf keinen Fall ein Hinweis in der Richtung sein, dass Ihr Autor sein Leben etwa unter schwierigeren Bedingungen fristen müsse als andere Menschen, aber man kann wohl doch davon ausgehen, dass die finanziellen Anforderungen für ein Minimum an Lebensqualität etwas höher liegen. Was nichts anderes bedeuten soll als dass Geld verdienende Arbeit notwendig ist. Und davon so viel es nur geht. So schön es ja wäre und gar nicht zu reden von den Möglichkeiten, die es für sie selbst bieten würde, ist eines Fakt: Diese Seite verdient kein Geld.
(Es mag ja Leute geben, die davon ausgegangen sind, dass hurrikansaison.blogspot ein profitables Unterfangen ist.)

Den vorhergehenden Absatz haben wir trotz einiger Für-undWider-Erwägungen nur veröffentlicht, um den Blickwinkel auf und die Erwartungen an diese Seite vielleicht ein wenig in Bahnen zu lenken, die unseren Möglichkeiten gerechter werden.

Trotz unserer Limitierungen versuchen wir zumindest das Wenige, das wir anbieten, so fehlerfrei wie nur irgend möglich zu gestalten. Dass dies nicht immer gelingt, ist uns bewusst. Auch wenn unsere Antwort etwas harsch bei Ihnen ankommen mag: Wir danken Ihnen ehrlich und herzlich für Ihren Kommentar, denn sehr oft sind es gerade kritische Kommentare, die uns dabei helfen, im Einzelfall begangene faktische Fehler zu korrigieren und mit Blick auf unsere Gesamtentwicklung einfach nur "besser" zu werden, wie auch immer man dieses Wort im Zusammenhang mit unserem Blog definieren mag.

Anonym hat gesagt…

Danke für die sehr ausführliche und tiefgehende Argumentation. Ich wusste nicht das hinter diesem Blog nur eine Person steht, da beim Lesen der Eindruck ensteht es würde ein Team von mehreren Personen daran arbeiten. Wenn es sich aber nur um einen Autor handelt, der das Alles in seiner Freizeit macht rückt das die Arbeit und den Aufwand der hier deutlich wird natürlich in ein anderes Licht.

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