Sturmsituation Tropen weltweit 2. Oktober 2012

Montag, 1. Oktober 2012

Atlantische Hurrikansaison


NADINE feiert heute ihren 20. Tag seit der Ernennung zu einem Tropischen Sturm. Mit den erzielten Rekorden werden wir uns befassen, wenn NADINE denn irgendwann einmal wirklich nicht mehr existiert. Die Geburtstagspirouette ist jedenfalls fast beendet und zwischen Mittwoch und Donnerstag sind auf den Azoren Sturmbedingungen zu erwarten.

OSCAR wird immer wahrscheinlicher. Die weit gestreute Konvektion des Systems 96L findet so langsam zueinander, das National Hurricane Center hat die Wahrscheinlichkeit für die Bildung eines Tropischen Zyklons innerhalb der kommenden 48 Stunden gerade auf 60% erhöht. Die jüngsten zusammengefassten GFS-Modelle sehen in 24 Stunden ein Tropisches Tief und in 36 Stunden - also am Mittwoch - einen Tropischen Sturm entstehen. Dass aus 96L ein Hurrikan wird, ist momentan eher unwahrscheinlich.
Viel wichtiger ist aber, wohin es voraussichtlich gehen wird. Dass 96L kaum den 45. westlichen Längengrad überschreiten wird (bevor es steil rechts driften und groben Kurs Europa nehmen wird), gilt inzwischen als ziemlich sicher.  Das System befindet sich bereits jetzt auf Kurs WNW, weshalb in der Summe die komplette Karibik, Bermuda, die US-Ostküste und Neufundland als Zielregionen praktisch ausfallen. Die Trackmodelle bringen 96L aktuell auf eine Zugbahn irgendwo zwischen den Azoren und den Kanaren entlang.

Kommentar: Davon ausgehend, dass NADINE einen zweiten Impakt auf den Azoren vornehmen wird, wäre eine Annäherung OSCARS bereits der vierte Besuch eines Tropischen Sturms auf den oder nahe der Azoren in der aktuellen Hurrikansaison (GORDON, 2 Mal NADINE, potentiell OSCAR).
Wenn wir nun die USA und Mexiko aufgrund ihrer Größe nicht als Ganzes betrachten, sondern uns nach Regionen richten, die in etwa die Ausdehnung der Azoren aufweisen, würden sich die Azoren den ersten Platz der 2012 im Atlantik (bisher) direkt | indirekt betroffenen Regionen teilen. Selbst die Kleinen Antillen, das "Tor zur Karibik" für viele Kapverden-Stürme, haben in der laufenden Saison bisher "erst" drei Tropische Zyklone passieren lassen müssen. Die meisten der anderen typischen Karibik-Kandidaten sind bislang, was Quantität anbelangt, ziemlich verschont geblieben (Puerto Rico=1, Dominikanische Republik=1, Haiti=1, Kuba=1, Bahamas=1, Jamaika=0, Yucatán=1.... siehe auch: Grafik Verlauf Tropenstürme Atlantik 2012).



MALIKSI wird laut den jüngsten Vorhersagen nur noch kurzzeitig am 4. Oktober zu einem Taifun werden. Außerdem liegt Zentral-Japan nicht mehr in der direkten Warnzone. Aktuell sieht es danach aus, als würde der Tropensturm eine große Rechtskurve im Westpazifik ziehen und dabei hauptsächlich Iwo To und nahe liegenden Inseln gefährlich werden. 

GAEMI seinerseits ist es anscheinend egal, ob er nun einen Kreis im Uhrzeigersinn oder diesem entgegengesetzt dreht. Landfall-Kandidat Nummer 1 bleibt vorerst Zentral-Vietnam nahe Hue.

3 Kommentare:

costadeambar hat gesagt…

Es ist richtig, dass 96L vermutlich keine Bedrohung fuer die Karibik und die US-amerikanische Ostkueste sein wird, jedoch den potentiellen Tropensturm irgendwo in der Zukunft zwischen den Azoren und den Kanaren zu sehen, ist nach meiner Ansicht jedenfalls zum gegenwaertigen Zeitpunkt noch viel zu frueh.

Die neuen, computergestuetzten Vorhersagemodelle lassen zwar eine relativ genaue Voraussage fuer die Zugrichtung eines Tropensturmes fuer die kommenden ca. 120 Stunden zu, danach kommen jedoch zu viele Faktoren hinzu, die eine serioese Vorhersage ueber das Verhalten eines Tropensturmes kaum noch zulassen.

Hurrikansaison hat gesagt…

Das Problem mit der korrekten Wortwahl, costa.

Selbstzitat: "Die Trackmodelle bringen 96L aktuell auf eine Zugbahn irgendwo zwischen den Azoren und den Kanaren entlang."

Wir betonen doch nun wirklich oft genug, dass die Modelle nur eine Tendenz darstellen. Von "seriöser Vorhersage" (im Zusammenhang mit den Modellen) haben wir nie etwas erwähnt, eher bemühen wir uns doch, ganz das Gegenteil klarzumachen.

Aber unsere Leser möchten wissen, welche Wahrscheinlichkeiten hinsichtlich dieses oder jenes Tropensturms bestehen. Und solange keine offizielle Prognose des verantwortlichen Hurricane Centers vorliegt, sind die jeweils aktuellen Modelle nun einmal der Faktor, der uns die größte Wahrscheinlichkeit vermittelt.

Anonym hat gesagt…

Naja so ein Richtigen Starken Hurricane hatten wir ja bis jezt immer noch nicht.Mal abwarten was noch so kommt.In Asien kommt ja ein Taifun nach den anderen .Und die sind wesendlich stärker als die Tropischen Stürme im Atlantik in Moment.
MFG Stefan

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